Eine Sonderstellung unter den herausragenden Erzeugnissen des Weinlandes Portugal nimmt der weltbekannte Portwein ein. Diese geschützte Ursprungsbezeichnung (DOP) dürfen nur Weine aus der Region Porto und Douro in Nordportugal tragen. 1754 wurden für diese Region als erste weltweit verbindliche Qualitätsstandards für die Erzeugung von Wein festgelegt. Seit 2001 gehört die Region Alto Douro zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die wichtigsten Rebsorten für roten Port sind die autochthonen Sorten Touriga Franca, Touriga Nacional und Tinto Cão sowie Tinta Amarela, Tinta Barroca und Tinta Roriz..
Die Gärung des Traubenmosts wird in einem bestimmten Stadium durch Zugabe von 77%igem Branntwein (aguardente) gestoppt wird. Dadurch bleibt ein hoher Gehalt an Restzucker erhalten. Das Ergebnis dieser „Fortifizierung“ hat einen Alkoholgehalt zwischen 19 und 22%..
Der fortifizierte Wein verbleibt bis zum nächsten Frühjahr im Weingut und wird dann zur weiteren Reifung und Abfüllung in die Lagerhäuser der Portweinhändler in Vila Nova de Gaia an der Mündung des Rio Douro gegenüber der Stadt Porto verbracht. Das feuchte atlantische Klima und konstante Temperaturen von 15° in den Lagerhallen mit ihren dicken Granitwänden schaffen für diesen Reifungsprozess die idealen Voraussetzungen.
Blick von der Grahams Wine Lodge auf Vila Nova de Gaia (rechts) und Porto (links)
Bei der Reifung von Portwein in den Lagerhallen der Weinhändler entstehen zwei Typen von unterschiedlichem Charakter, die nach ihrer typischen Farbe benannt sind:
- Ruby (rubinrot)
- Tawny gelbbraun bis goldgelb
In Portugal werden Ruby und Tawny zum Abschluss eines guten Essens gereicht. Traditionelle Restaurants verfügen oft über eine eigene Portweinkarte mit einer Zusammenstellung von Nachspeisen (sobremesa) und den dazu passenden Portweinen.
White Port (weißer Portwein) wird in Portugal und Spanien gerne gekühlt als Aperitif getrunken. In letzter Zeit ist auch Pink Port als Bestandteil von sommerlichen Cocktails populär geworden.